Belastungen von Opfern in Ermittlungsverfahren – Forschungsbericht

05.07.2017

Die neue Studie der WEISSER RING Stiftung zeigt: Opfer werden im Ermittlungsverfahren oft zusätzlich belastet.

Kriminalitätsopfer oder Angehörige von Opfern fühlen sich von Polizei und Staatsanwaltschaft oft nicht angemessen behandelt. Dies zeigt eine neue Studie, die von der WEISSER RING Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Die Stiftung fordert die beiden Ermittlungsbehörden auf, gegenzusteuern. „Die Opferschutzbeauftragten bei der Polizei müssen gestärkt werden“, sagte Roswitha Müller-Piepenkötter, Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, bei der Vorstellung der Studie im Bundeskriminalamt (BKA) Wiesbaden. Darüber hinaus müssten Polizisten und Staatsanwälte viel früher als bisher für die Perspektive des Opfers sensibilisiert werden – „am besten schon in der Aus-, und dann in der Weiterbildung“, so Müller-Piepenkötter.

Quelle: weisser-ring-stiftung.de

Väter boten eigene Kinder zum sexuellen Missbrauch an

Ermittler haben die Plattform „Elysium“ im Darknet mit fast 90 000 Mitgliedern abgeschaltet, die Täter haben sich vor allem zur Vergewaltigung von Kindern verabredet und sexuelle Gewaltdarstellungen von Kindern angeboten.

Es sind großteils Väter. Männer in „normalen“ familiären Verhältnissen, wie ein hessischer Ermittler es ausdrückt, der Sprecher der dortigen Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, Georg Ungefuk. Die Verdächtigen sollen sich nicht zusammengetan haben, um fremde Kinder zu entführen und sexuell zu missbrauchen; sondern um ihre eigenen anzubieten.

14 Männer sind in den vergangenen Tagen verhaftet worden, ein 39-Jähriger aus der Nähe von Limburg, ein 59 Jahre alter Baden-Württemberger, ein 61-Jähriger aus Bayern, dazu noch einige in der Gegend von Wien. Es sind grausige Details, durch die sich Ermittler aus Hessen und vom Bundeskriminalamt (BKA) in den vergangenen fünf Wochen durchgearbeitet haben, mit Unterstützung auch aus Österreich. Unter den auf der Darknet-Plattform „Elysium“ ausgetauschten Fotos und Videos soll Hardcore-Material gewesen sein, „auch von Kleinstkindern“, und sexualisierte Gewalthandlungen.

Quelle Süddeutsche Zeitung / Ronen Steinke